Das Training macht den Laaspher „Schächern“ Freude
Jahreshauptversammlung des Schachvereins Bad Laasphe: Die
Corona-Pandemie verhindert vorerst eine langfristige Spielplanung
Bad Laasphe. Vorstandswahlen und die Auswirkungen der Corona-
Pandemie auf den Spielbetrieb standen im Mittelpunkt der
Jahreshauptversammlung des Schachvereins Bad Laasphe am
vergangenen Freitag. Pandemie-bedingt war es die erste Versammlung
des Vereins seit Juli 2019 – und sie fand an einem denkwürdigen Datum
statt: Denn der letzte Freitag im August war für die Laaspher „Schächer“
über Jahrzehnte hinweg untrennbar mit dem Altstadtfest verbunden, an
dem sie sich seit 1980 beteiligten. Während das Fest seit 2015
Geschichte ist, sorgt Corona aktuell weiter für Einschränkungen im
Schachleben.
Anfang Juli haben die Laaspher Schachspieler ihr Training wieder
aufgenommen. Die Trainingsbeteiligung sei erfreulich, sagte der 2.
Vorsitzende Christoph Thee – und hob zugleich ein großes
Entgegenkommen der TKS gegenüber dem Verein im Hinblick auf die
Nutzung der Räumlichkeiten im Haus des Gastes hervor: Der Kontakt
zur TKS sei „echt super“, die Abstimmung in der Corona-Zeit klappe
hervorragend.
Von einem normalen Spielbetrieb ist der Verein trotz des
wiederaufgenommenen Trainings aber noch weit entfernt. Turnierleiter
Stefan Paschkewitz machte deutlich, dass die Corona-Lage zurzeit eine
langfristige Turnierplanung verhindere. Ein Vereinsturnier, das sich wie
gewohnt über die ganze Saison hinzieht, wird es in dieser Spielzeit nicht
geben. Auch die Rückkehr zum gewohnten Mannschaftsbetrieb lässt auf
sich warten. Auf Bezirksebene sollen in der Spielzeit 2021/22 statt der
normalen Mannschaftskämpfe zwei einzelne Turniere angeboten
werden. Die im März 2020 unterbrochene Saison wird in Kreisliga,
Bezirksklasse und Bezirksliga nicht mehr zu Ende gespielt. Für den
Kreisligisten Laasphe III, zuletzt auf Platz zwei der Tabelle, bedeutet
dies, dass er sich – gemeinsam mit drei weiteren Teams, die zum
Zeitpunkt des Saisonabbruchs noch Titelchancen hatten (Hellertaler
Schachfreunde V, Hellertaler Schachfreunde IV, SV Betzdorf-Kirchen II)
– Meister nennen darf. Laasphe II war beim vorzeitigen Saisonende
Sechster in der Bezirksliga.
Wie es in der Verbandsklasse weitergeht, wo Laasphes „Erste“ auf den
bisher größten Erfolg der Vereinsgeschichte – den Aufstieg in die
Verbandsliga – zusteuerte, ist noch nicht klar. Am 1. März 2020, dem
bisher letzten Spieltag, hatten die Laaspher ihre Tabellenführung mit
einem Auswärtssieg in Wiehl gefestigt – dann folgte der Saisonabbruch.
Der Schachverband Südwestfalen hat inzwischen mitgeteilt, dass zur
nächsten regulären Saison zumindest keine Mannschaft aus der
Verbandsklasse absteigen soll. Für die aktuelle „Corona-Saison“ ist auf
Verbandsebene anstelle der klassischen Mannschaftskämpfe ein
alternatives Turnierangebot für Mannschaften geplant. Es richtet sich an
die möglichen Verbandsklasse-Aufsteiger, an die Stand März 2020 in
der Verbandsliga verbliebenen Vereine und an die Absteiger der NRWKlasse;
diese Teams sollen an verschiedenen Terminen gegeneinander
antreten. Laasphe hat hierfür bisher keine Mannschaft aufgestellt.
Auf der Tagesordnung standen auch Ehrungen für sportliche Erfolge in
der Saison 2019/20 und für langjährige Vereinstreue. Benjamin Seidel,
der in der Versammlung nicht anwesend war, blickte im vergangenen
Jahr auf 15-jährige Mitgliedschaft zurück und darf sich über die
Bronzene Vereinsnadel freuen. Als Stadt- und Vereinsmeister erhielt
Richard Jankowski sowohl Auszeichnungen des Vereins als auch des
Stadtsportverbands. Jankowski gewann außerdem den Vereinspokal
(zweiter Platz: Michael Buder); Jahresblitzmeister wurde Florian Meznar.
Gleich zwei Titel holten die Laaspher Spieler auf Bezirksebene: Stefan
Paschkewitz gewann die Siegerland-Einzelmeisterschaft 2019/20,
Nachwuchsspieler Paul-Eric Kunze wurde Bezirksjugendmeister in der
Altersklasse U10.
Die Vorstandswahlen ergaben eine Veränderung: Der bisherige
Jugendleiter Sebastian Andersch ist der neue Kassierer. Er übernahm
den Posten von Klaus Swierzcek, der das Amt 24 Jahre lang
innegehabt hatte. Swierczek hatte bereits im Vorfeld erklärt, sein Amt
bei der nächsten Wahl in jüngere Hände geben zu wollen. Für sein
langjähriges Engagement erfuhr der scheidende Kassierer großen
Dank und Anerkennung; zudem freute er sich über ein Präsent. Mit dem
Wechsel von Sebastian Andersch auf den Posten des Kassierers wurde
das Amt des Jugendleiters vakant; ein Nachfolger fand sich in der
Versammlung nicht, die Suche nach einem neuen Jugendleiter soll in
den kommenden Wochen fortgesetzt werden. In ihren Ämtern bestätigt
wurden der 1. Vorsitzende Ulrich Käppele, 2. Vorsitzender Christoph
Thee, Gerätewart Michael Rummler, Pressewart Andreas Lingemann
und Turnierleiter Stefan Paschkewitz.
Ein gesondertes Jugendtraining findet vorerst nicht statt – der
allgemeine Spielabend des Schachvereins, dessen Beginn nach der
Corona-Pause vorverlegt wurde (freitags ab 18.30 Uhr im Haus des
Gastes), steht aber auch Jugendlichen offen. Alle Mitglieder und
Interessierten, unabhängig von Alter und Spielniveau, sind willkommen.